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Professor Dr. med. Cornelius Borck als neues Mitglied der Leopoldina gewählt

Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina vereinigt Forschende mit besonderer Expertise in ihren jeweiligen Fachgebieten. Mit der Aufnahme in die Leopoldina wird Professor Borck für herausragende wissenschaftliche Leistungen geehrt.

Prof. Borck leitet an der Universität zu Lübeck das Institut für Medizingeschichte und Wissenschaftsforschung und ist derzeit Vorsitzender des akademischen Senats. Jetzt ist er in die Leopoldina aufgenommen worden. Für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ist dies eine der höchsten Auszeichnungen.

Als Wissenschaftshistoriker und Medizinphilosoph sind seine Forschungsschwerpunkte Hirnforschung, Neurowissenschaften und die Aufarbeitung der Psychiatriegeschichte, die Entwicklungspfade der Medizin von der Experimentalisierung des Lebens über die Evidenzbasierung zur Präzisionsmedizin sowie ganz allgemein das Verhältnis von Wissenschaft und Kunst. „Mich interessiert wie Wissenschaft funktioniert und welche immer wieder neuen Antworten sie auf die Frage nach uns selbst liefert,“ sagt Prof. Cornelius Borck.

Sein wissenschaftlicher Werdegang begann mit einem Studium der Medizin, Philosophie, Religionswissenschaften und Medizingeschichte in Hamburg, Heidelberg und Berlin. Nach Studienabschluss und medizinischer Promotion erwarb er einen Ph.D. in experimenteller Neurowissenschaft am Imperial College in London und war danach Postdoc am Graduiertenkolleg „Genese, Strukturen und Folgen von Wissenschaft und Technik“ der Universität Bielefeld. Weitere berufliche Stationen waren das Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte in Berlin und die Leitung einer Nachwuchsforschungsgruppe an der Fakultät Medien der Bauhaus Universität Weimar.

Im Jahr 2003 habilitierte Cornelius Borck an der Freien Universität Berlin, 2004 wurde er mit einem Canada Research Chair for Philosophy and Language of Medicine ausgezeichnet und Joint-Professor am Department for Social Studies of Medicine und am Department for Art HIstory and Communication Studies der McGill University in Montreal, Kanada. Seit Sommer 2007 ist er Professor für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin und Naturwissenschaften an der Universität zu Lübeck und Direktor des Instituts für Medizin- und Wissenschaftsgeschichte. Die Gründung des Zentrums für Kulturwissenschaftliche Forschung (ZKFL), dessen Sprecher er bis heute ist, ging maßgeblich auf seine Initiative zurück.

Die Aufnahme erfolgt nach einer Nominierung durch die Mitglieder der Akademie in einem mehrstufigen Auswahlverfahren. Die Universität zu Lübeck ist in der Akademie bisher mit Prof‘in. Christine Klein vertreten. Ein weiteres Mitglied der Universität zu Lübeck war Prof‘in. Jeannette Erdmann, die im vergangenen Jahr überraschend verstorben ist.

„Die Aufnahme in die Leopoldina ist eine große Ehre, die mir viel bedeutet. Ich sehe darin auch eine Auszeichnung dafür, wie wir hier an der Universität Wissenschaft und Gesellschaft zusammendenken.“

Mit ihren rund 1.600 Mitglieder aus über 30 Ländern ist die Leopoldina eine klassische Gelehrtengesellschaft. Seit Gründung der Akademie im Jahr 1652 wurden mehr als 7.000 Persönlichkeiten in ihre Reihen aufgenommen. Dazu gehörten unter anderem Marie Curie, Charles Darwin, Albert Einstein, Johann Wolfgang von Goethe, Alexander von Humboldt, Justus von Liebig und Max Planck. Die Akademie berät Politik und Öffentlichkeit und vertritt die deutsche Wissenschaft im Ausland und sie setzt sich für eine wissenschaftlich aufgeklärte Gesellschaft ein.

Zur Pressemitteilung der Universität zu Lübeck

Foto: Hans-Jürgen Wege