Psychological Humanities
Die Psychologie trägt heute maßgeblich zum Selbstverständnis vieler Menschen bei. Als Wissenschaft, die sich per definitionem mit dem Erleben und Verhalten der Menschen beschäftigt, hat die Psychologie in den letzten Jahrzehnten einen erheblichen disziplinären Zuwachs erfahren und beeinflusst unterschiedlichste Bereiche des Gesundheitssystems und der Gesellschaft. Die Psychological Humanities reflektieren diese Entwicklung und ermöglichen so eine vielschichtige Auseinandersetzung mit psychologischem Wissen, seinen jeweiligen Praktiken und Kontexten. Dabei vereint das Lübecker Modell der Psychological Humanities zwei Perspektiven: (1) den geisteswissenschaftlichen Blick von außen auf die Psychologie, der insbesondere Ansätze aus der Wissenschaftsgeschichte und aus der Kulturwissenschaft nutzt; (2) bestehende theoretische Perspektiven innerhalb der Psychologie, die erkenntnistheoretische Ansätze, pluralistische Zugänge zum Psychischen, ethische Positionen und philosophische Konzeptionen umfassen. Auf diese Weise beinhalten die Psychological Humanities sowohl eine Reflexion als auch eine kritische Intervention in Felder psychologischen Wissens.