Geschichte des Instituts
Am 11. Juni 1964 kam es zur Einrichtung einer Medizinischen Akademie in Lübeck als II. Medizinische Fakultät der Christian-Albrechts-Universität in Kiel. 1973 wurde die Akademie selbständig und nach der Eröffnung der Vorklinik 1979, der Informationswissenschaften 1993 und der Molecular Life Science 2001 in Universität zu Lübeck umbenannt. Die Lehre in Geschichte der Medizin wurde zunächst von Prof. Dr. Gerhard Rudolph von der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) angeboten. Zusammen mit den vorklinischen Lehrveranstaltungen wurde 1983 der erste Lehrstuhl für Geschichte der Medizin mit Prof. Dr. Dietrich von Engelhardt und dem Institut für Geschichte der Medizin und der Wissenschaft eingerichtet. Zunächst befanden sich die Räume des Instituts im Institut für Chemie, dann im Dachgeschoss des Schwesternwohnheims auf dem Gelände der Universität in der Ratzeburger Allee, und schließlich zog das Institut 1991 in das historische Zentrum der Weltkulturerbestadt Lübeck in ein Gebäude, das für die örtliche Filiale der Deutschen Reichsbank errichtet wurde. Nach der Emeritierung von Prof. Dr. Engelhardt wurde Prof. Dr. Cornelius Borck 2007 auf den Lehrstuhl für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin und Naturwissenschaften und Direktor des Instituts berufen.
Der Bioethiker Prof. Dr. Christoph Rehmann-Sutter wurde 2009 auf eine neu eingerichtete Professur für Theorie und Ethik der Lebenswissenschaften berufen.
Mit der Etablierung des Studiengangs Psychologie hat das Institut im Jahr 2016 Prof. Dr. Lisa Malich auf eine neu eingerichtete Professur für Geschichte, Theorie und Ethik der Psychologie und Psychotherapie berufen.
Im Jahr 2023 wurde Prof. Dr. Christian Herzog auf eine Professur für ethische, rechtliche und gesellschaftliche Fragen der Künstlichen Intelligenz und Direktor des dem Institut angegliederten Ethical Innovation Hub berufen.
In Anlehnung an die Schwerpunkte Medizin, Lebenswissenschaften, Technik und Informatik der Universität zu Lübeck befasst sich das Institut mit den Geisteswissenschaften in Bezug auf Medizin und Gesundheit und beschränkt sich dabei nicht auf die Geschichte der Medizin. Seit 2008 spiegelt der Name "Institut für Medizingeschichte und Wissenschaftsforschung" die breite und zugleich spezifische thematische Ausrichtung wider.
Im Jahr 2011 initiierte das Institut die Gründung des Zentrums für Kulturwissenschaftliche Forschung Lübeck (ZKFL), einem Zusammenschluss akademischer und kommunaler Einrichtungen. Derzeit arbeitet das Institut an der Etablierung eines neuen Studienschwerpunkts mit dem Schwerpunkt Wissenschaftsphilosophie. In der Forschungs-Sektion der Universität steht das Institut gemeinsam mit dem ZKFL für die universitäre Forschungsagenda in Wissenskulturen.