Lennart Diener
Modelle für den Arzneimittelmarkt. Ein gerechtigkeitstheoretischer Vergleich zwischen dem deutschen Patentschutz für Arzneimittel und einem Health Impact Fund.
Gerechtigkeitsfragen spielen in der Medizinethik eine große Rolle, das gilt insbesondere für Fragen, die sich aus sozial-korrelierten gesundheitlichen Ungleichheiten ergeben. Gleichermaßen wichtig ist auch ein wissenschaftlich-ethischer Diskurs um Patentschutz für Arzneimittel. Als Kernprobleme werden hierbei hohe Preise für neue Arzneimittel, Probleme des Marktzugangs für Patient:innen und fehlende Innovationen identifiziert. Explizit mit dem aktuellen deutschen Patentschutz beschäftigen sich bislang nur wenige Arbeiten. Selbiges gilt auch für die Betrachtung eines Health Impact Funds, der wissenschaftlich meist auf den globalen Kontext hin untersucht wird.
Ziel der Arbeit ist es im Rahmen einer Literaturstudie, Aspekte moderner Gerechtigkeitstheorien zu identifizieren, die sich als Kriterien für den Vergleich vom bestehenden Patentschutz für Arzneimittel und einem Health Impact Fund als Alternativlösung eignen. Es soll geprüft werden, ob der deutsche Patentschutz für Arzneimittel Kriterien eines gerechten Gesundheitssystems genügt, oder aber ein Modell wie der Health Impact Fund, der die Preisgestaltung von Forschungs- und Entwicklungskosten entkoppelt, überlegen ist.
Betreuung: Prof. Christina Schües