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Kathrin Friedrich

Dissertationsschrift: Medienbefunde. Digitale Bildgebung und diagnostische Radiologie

Die Verbindung von digitalen Medientechnologien und diagnostischer Radiologie ist untrennbar. Insbesondere die Computertomographie ist ein digitales Bildgebungsverfahren, das routiniert zur radiologischen Diagnostik eingesetzt wird. Die medialen Bedingungen der ‚sehenden Entscheidungen’ sind vielschichtig – apparative Dispositive, technologische Infrastrukturen, Bildschirmarchitekturen, Sehstile und verschiedenartige Darstellungsformen wirken an der klinischen Erkenntnis mit. Medientechnologische Umwälzungen wie die analog-digitale Migration haben die Gemengelage weiter kompliziert und fordern die Gestaltung digitaler Infrastrukturen, Schnittstellen und Darstellungsmodi heraus.

Die medientheoretische Studie befragt die Bedingungen und Funktionsweisen digitaler Bildgebung mittels eines relationalen Untersuchungsmodells und am Beispiel der diagnostischen Computertomographie. In kritischer Wendung von Ansätzen aus technischer Semiotik, Apparatustheorie, Software und Interface Studies, Wissenschaftsforschung sowie Bildtheorie werden analytische Schnitte auf der Unter-, Zwischen- und Oberfläche digitaler Bildgebung gesetzt. Die medientheoretisch-kritische Reflexion wird zudem durch Beobachtungen im Anwendungskontext und die Einbeziehung medizinisch-radiologischer Publikationen rückgebunden. So werden die medialen Strategien und Paradoxien aufgedeckt, die nachhaltig diagnostisch-therapeutische Entscheidungen in der Radiologie mitbestimmen.

Buchpublikation: www.degruyter.com/view/title/533988