Lena Hennings
Dissertationsprojekt: Die „Rodewischer Thesen“ - frühes sozialpsychiatrisches Manifest aus der DDR.
Bei den „Rodewischer Thesen“ handelt es sich um ein 1963 in der DDR verabschiedetes Thesenpapier, welches durch seine früh formulierten sozialpsychiatrischen Forderungen bis heute Beachtung findet. Das Spektrum der aufgegriffenen Themen ist dabei breit gefächert und reicht von konkret praktischen Anregungen, beispielsweise zur Koordination von ambulanter und stationärer Behandlung bis hin zu Idealen, wie der Toleranz gegenüber psychisch Kranken in der Gesellschaft. Ein Schwerpunkt der Thesen liegt zudem bei der Anwendung der Arbeitstherapie.
Da die „Rodewischer Thesen“ zu einer Zeit Sozialpsychiatrie propagierten, in der dieser Term im Deutschen noch nicht einmal geläufig war, werden bisweilen prophetische Weitsicht der Verfasser oder eine gewisse Zufälligkeit impliziert, welche beim Zustandekommen der Thesen eine Rolle gespielt haben sollen. Weder das eine noch das andere scheinen jedoch historisch plausibel und der Entstehungsgeschichte gerecht zu werden.
Dieses Dissertationsprojekt soll versuchen, die „Rodewischer Thesen“ als das Produkt eines fachlichen Diskurses darzustellen, der in dieser Form in der DDR anscheinend recht früh eine Plattform finden konnte. Als Quellen zum Nachzeichnen dieses Diskurses stehen neben der zeitgenössischen Fachliteratur die Unterlagen des Symposions zur Verfügung, auf dem die Thesen verabschiedet wurden, sowie die Akten der Veranstalter der Tagung.
Lebenslauf:
1984 geboren in Oldenburg
2003 Abitur am Niedersächsischen Internatsgymnasium Bad Harzburg
2003/04 Work and Travel Aufenthalt Australien
2004/05 Au-Pair Aufenthalt Frankreich
2005-2007 Zahnmedizinstudium an der Universität Göttingen
2007/2008 Humanmedizinstudium an der Universität Würzburg (vorklinischer Studienabschnitt)
Seit 2008 Humanmedizinstudium an der Universität zu Lübeck (klinischer Studienabschnitt)
Zur Dissertationsschrift: www.zhb.uni-luebeck.de/epubs/ediss1723.pdf