Prof. Dr. phil., dipl. biol. Christoph Rehmann-Sutter
Abgeschlossene Projekte
Blutstammzellspende von Kindern an ihre Geschwister: Das Kindeswohl im ethischen Konflikt
Projektleitung:
Prof. Dr. Christoph Rehmann-Sutter
Prof. Dr. Christina Schües
Bei Krankheiten, die mit einer Transplantation von hämatopoietischen Stammzellen behandelt werden können, gibt es einen grundlegenden rechtlichen und ethischen Konflikt: Das Wohl des einen Geschwisterkindes ist nicht gleichbedeutend mit dem Wohl des anderen. Der Eingriff, der zur Spende von Knochenmark- oder peripheren Blutstammzellen notwendig ist, hat im Bezug auf das Spenderkind keine medizinische Indikation. Die Indikationsstellung liegt allein beim Empfängerkind.
Detaillierte Informationen auf der Projektseite.
Meanings and Practices of Prenatal Genetics in Germany and Israel (PreGGI)
Projektleitung:
Prof. Dr. Aviad Raz
Prof. Dr. Christoph Rehmann-Sutter
Prof. Dr. Christina Schües
Bedeutung und Praktiken der pränatalen Genetik in Deutschland und Israel – eine komparative, interdisziplinäre Studie
Detaillierte Informationen auf der Projektseite.
Determinanten für leitlinieninkongruente Versorgung von älteren Krebspatienten in der GKV (DELIVER)
Ärztliche Leitlinien geben den aktuellen Stand von Medizin und Wissenschaft wieder. Sie sind ein Instrument, um eine hohe Behandlungsqualität flächendeckend sicherzustellen. Besonders wichtig ist dies bei lebensbedrohenden Krankheiten, wie Krebs. Nun gibt es Hinweise, dass bei älteren Patient*innen diese Leitlinien öfters nicht eingehalten werden. Das Forschungsprojekt DELIVER erforscht mögliche Gründe, Faktoren und Prozesse, die bei diesen Abweichungen eine Rolle spielen.
Detaillierte Informationen auf der Projektseite.
BIONET -Ethische Führungsrichtlinien für Biologische und Biomedizinische Forschung: Chinesisch-Europäische Kooperation
Der besondere Fokus moderner biologischer und biomedizinischer Forschung auf der genetischen Modifikation von Organismen, der Genomik von Krankheitsanfälligkeit und den Stammzellen, sowie auf dem therapeutischen Potential der Gentherapie und den Stammzelltechnologien, ist eine zentrale nationale, kommerzielle und wissenschaftliche Priorität sowohl in China als auch in Europa.
BIONET
- baut ein zukunftsfähiges Netzwerk in und zwischen China und Europa auf, das die Begründungen für und die Praktiken ethischer Führungsrichtlinien dieser fortgeschrittenen biologischen und biomedizinischen Forschung in China aufzeichnen kann
- bietet eine Plattform für die Entwicklung von vergleichender Forschung über ethische Führungsrichtlinien in China und der EU
- entwickelt das sozialwissenschaftliches Verständnis zentraler bioethischer Themen, Herausforderungen und Herangehensweisen heutiger biomedizinischer Forschung weiter durch einen Dialog zwischen Wissenschaftlern und Praktizierenden
- bietet Weiterbildung für Wissenschaftler und Praktizierende in zentralen Themen und informiert Politik und Praxis über die Ethik biomedizinscher Forschung in China und der EU mit einem besonderen Fokus auf wissenschaftlicher Zusammenarbeit
Homepage
Detaillierte Informationen
Ethische Entscheidungen über das Schicksal von Embryonen: die Ansichten und Herangehensweisen von Paaren während IVF
Projektleitung:
Dr. Jackie Leach Scully
Dr. Rouven Porz
Prof. Christoph Rehmann-Sutter
Die Erschaffung von Embryonen im Rahmen einer IVF hat neue technische Möglichkeiten und komplexe ethische Fragen hervorgebracht. Ziel dieses Projektes ist die Untersuchung von Bedenken, Werten, Evaluationen und Entscheidungsprozessen von Patienten, die entscheiden müssen, was mit den im Rahmen der in-vitro Fertilization erzeugten Embryonen geschehen soll, die nicht eingepflanzt werden können. In dieser Studie wurde eine Umfrage zu den möglichen Optionen für Eltern von Embryonen und den verwendeten Entscheidungsprozessen in IVF-Zentren der Schweiz durchgeführt, gefolgt von Interviews mit den Eltern von „überschüssigen“ Embryonen
Detaillierte Informationen (IVF)
NanoEthics – Eine interdisziplinäre Einschätzung von Risiken und Chancen der Nanowissenschaften
Projektleitung:
Prof. Sabine Maasen
Prof. Christoph Rehmann-Sutter
Von der Nanowissenschaft wird in naher Zukunft erwartet, dass sie mit ihren Anwendungen zunehmend in alle Lebensbereiche vordringen und diese womöglich grundlegend transformieren wird, was in der Öffentlichkeit ambivalente Reaktionen hervorruft. Will die Nanowissenschaft ihre gesellschaftliche Akzeptanz nicht aufs Spiel setzen, muss sie ihre Wirkungen auf die Gesellschaft reflektieren und kontrollieren. Dadurch aber gerät sie selbst in eine ambivalente Situation: Sie hat zwar allzu emphatisch formulierte Zukunftsvisionen wieder in ein vernünftiges Licht zu rücken, ohne aber Anlass zu Enttäuschungen zu geben; sie hat zwar öffentlichen Bedenken Rechnung zu tragen, ohne aber ihre eigenen Forschungsanliegen aufzugeben. Diese Herausforderung für die Wissenschaft gibt Anlass zu Fragen, die in einem zweistufigen Projekt adressiert wurden.
Detaillierte Informationen (NanoEthics)
Projekt "Zeit": Entscheidungsprozesse in der Gendiagnostik
Projektleitung:
Dr. Jackie Leach Scully
Es gibt wenige Information darüber, wie Laien ihre situativen und relationalen Kontexte benutzen, um ihre eigenen moralischen Übereinkünfte zu treffen und welche kontextbezogenen Elemente der Grund für Unterschiede in ethischen Haltungen sind. Vorherige Arbeiten unserer Gruppe weisen darauf hin, dass Zeit ein zentrales Element für die Strukturierung ethischer Sichtweisen darstellt: z.B. weichen die von Patienten und medizinisches Personal benannten Zeiträume, in welchen moralische Bewertung stattfindet, oft voneinander ab – was umgekehrt die Prioritäten, die den moralisch relevanten Faktoren eingeräumt wird, beeinflusst. Um den Prozess ethischer Entscheidungsfindung zu untersuchen, entschlossen wir uns, den Fokus auf das Feld der Gendiagnostik (prä- und postnatale Tests) zu legen. Da Gendiagnostik in Zukunft mit einer steigenden Zahl von Menschen konfrontiert werden wird, und da erblich bedingte Zustände zumeist über mehr als eine Lebensspanne hinweg erlebt werden, läuft der ethische Entscheidungsprozess in diesem Bereich auf interessante und aufschlussreiche Weise mit dem Element der Zeit zusammen. Unter der Verwendung semi-strukturierter Interviews und qualitativer Analysemethoden haben wir die Herangehensweisen der Teilnehmer an ethische Fragestellungen innerhalb der genetischen Entscheidungsfindung über die Zeit hinweg untersucht. Es ist eindeutig, dass empirische Daten alleine keine normative moralische Bewertung bietet. Das Fehlen einer Methodik, die empirische Forschung mit einer ethischen Theorie verbindet, stellt daher eine wichtige Lücke im Verständnis von moralischem Verhalten dar. Aus diesem Grund ist die Entwicklung einer angemessenen Methodik ein weiteres Ziel dieses Projektes.
Detaillierte Informationen (Zeit)
Kontakt
Stellvertretender Institutsdirektor l Professur für Theorie und Ethik der Biowissenschaften