Röntgenkinematographie
Robert Janker: „Lebende“ Bilder aus dem Körperinneren – Visualisierung physiologischer Prozesse mit analogen Röntgentechniken
Thorsten Kohl & Maiko Mundt
Der Bonner Radiologie Robert Janker (1894-1964) gilt als einer der Wegbereiter der Röntgenkinematografie. 2011 wurde sein umfangreicher Nachlass an das Deutsche Röntgen-Museum in Remscheid/Lennep – dem Geburtsort Conrad Röntgens – übergeben. Die Sammlung besticht durch ihren Umfang und die Qualität des vorhandenen Film- und Diamaterials zur Funktionsdiagnostik, sowie eine – dank der langen Schaffensperiode Jankers – ausgedehnte zeitliche Breite. Lieferten in der Anfangszeit der „Roentgenologie“, Physiker und Elektroingenieure die technische Infrastruktur sowie das technische Wissen, wobei die Mediziner das „Untersuchungsmaterial“ in Form der Patienten beitrugen, vereinte Robert Janker als Chirurg, Radiologe und Entwickler technischer Systeme diese interdisziplinäre Konfiguration in ein und derselben Person, was ihn selbst für die biografische Forschung bedeutsam macht.
Neben der Biografik werden in dem Projekt weitere Forschungsschwerpunkte gesetzt, die den Themenbereichen Medizin- und Technikgeschichte, der Medienarchäologie, der Visualisierung und der historischen Epistemologie zuzuordnen sind. Im Rahmen einer am IMGWF angefertigten Bachelorarbeit (Sabine Wünsche 2018) wurde eine Internetpräsenz erarbeitet, über die Informationen über das Projekt abgerufen werden können: www.robert-janker.de.